Investitionen

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Investitionen

Sie dürfen Ihr Unternehmen immer als ein selbstständiges Gebilde betrachten, das, losgelöst von Ihnen als Privatperson, ein eigener lebendiger Organismus ist.

Ihr Unternehmen muss sich bewegen, wachsen und somit benötigt es einen Akteur, das sind mindestens Sie mit Ihrer Initiative, Ihrer Arbeitskraft und Ihren Ideen.

Dies stellt schon eine und vermutlich die erste Investition in Ihr Unternehmen, durch Sie selbst dar.

Vermutlich benötigen Sie ein KFZ, Büomöbel und PC, evtl. Lager oder weitere Räume, Website, Waren, Betriebsmittel, Werbung, Marketing, Buchhaltung usw usw., selbst wenn Sie nur ganz wenig benötigen.
Ihr Unternehmen besteht ja aus irgendetwas ausser dem geschriebenen Namen auf einem Stück Papier,
es wird etwas gebraucht, damit das Unternehmen zu existieren beginnen kann. Dies alles sind Investitionen.

Alles was Sie nun tun, damit daraus Umsatz und Ertrag wird, ist eine Investition in Ihre unternehmerische und auch Ihre private Zukunft

Diese Investition muss finanziert werden
Von Ihnen als Leistungserbringer (erst mal ohne Entgelt)
Von Ihnen als Darlehnsgeber, der benötigtes Equipment mit ins Unternehmen bringt
Von Ihnen als Darlehensgeber, der Kapital einbringt um Leistungen, Waren oder Sonstiges zu beschaffen
Von Familienangehörigen, oder Freunden, von weitern Investoren oder von Banken
oder später vom Unternehmen selbst für Ersatzbeschaffungen

Sie dürfen sich vergegenwärtigen, dass ständig in Ihrem Untenehmen ein Kreislauf von Anschaffungen und Verkauf herrscht.
Die Differenz zwischen Anschaffung und Verkauf (Leistungen oder Produkten), das ist Ihr Ertrag und dies ist auch der Unternehmenszweck, Schaffung von Ertrag.

Viele Starter oder auch Unternehmer nach langen Jahren, sehen nur das was sie an Kapital einsetzen als Investition.
Immer wieder stelle ich fest, dass gesagt wird, „ich brauche da wenig, weil ich alles selber mache„.

Sie müssen dies so sehen,
egal ob im Haupt- oder Nebengewerbe,
Sie bringen Leistung in ein Unternehmen und diese Leistung will honoriert werden.
Sie gehen ja auch nicht einfach zum Lidl füllen, dort die Regale auf und sagen zum Chef, passt schon, „ich will für diese 40 Stunden kein Geld haben“.

Ihr Unternehmen ist das Eine, Ihre Arbeitskraft das Andere.

Sie investieren Arbeitskraft und die kostet Geld.
Sie geben Ihrem Unternehmen also einen Kredit,( in Form von Lebenszeit, die nur begrenzt zur Verfügung steht )  den sie wieder zurück bekommen wollen, ja sogar wiederbekommen müssen. ( In Form von Kapital )

Also einfach mal auf der Zunge zergehen lassen

Oft sehe ich dann Unternehmer die nach langen Jahren Arbeit von 10 oder 12 Stunden am Tag bei 6 Tage Woche, mit zum Teil mit nur 10 Tagen Urlaub im Jahr, seit Jahren schwankend 40 000 bis 65 000 Euro Gewinn haben.

Das sind dann monatlich 3300 bis 5400 Euro Gewinn von denen noch die Krankenversicherung eine Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit (ganz wichtig für Unternehmer) abzuziehen sind.
Dabei sollten sie die Sozialversicherung AG und AN einer normalen Lohnabrechnung annehmen.
Also 19% Rentenversicherung und 15% Krankenversicherung und 5 % Berufsgenossenschaft ( mindestens ) , dies sind zusammen 39%
Wenn Sie diese 39% von den Monatserträgen abziehen, haben sie 2000 Euro bzw 3300 Euro pro Monat vor Steuern.
Je nach Ihrer familiären Situation dürfen Sie 130-360 oder 450 bis 930 Euro Steuern davon abziehen.

heisst bei 40 000 Euro wäre das ein gefühlter Nettoverdienst ( Lohnempfänger ) von 1660,- bis 1870,- Euro
bei 65000 Euro von 2370,- bis2750,-Euro im Monat.

Bei 10 Std und 6 Tage Woche ohne Krankheit und bei 20 Tagen Jahresurlaub und allen Feiertagen sind das ca. 3010 Std im Jahr oder 250 Std im Monat.
Das bedeutet einen Netto Stundenlohn von 6,64 Euro bis 7,48 Euro bei 40 000 Euro Ertrag
und von 9,48 Euro bis 11 Euro bei 65 000 Euro Ertrag.

Das sind natürlich nur mal Anhaltswerte,

Sie können sich schön rechnen, indem Sie evtl. erstmal eine günstige private Krankenversicherung besorgen ( die wird dann aber evtl. später sehr teuer) und natürlich wenig für die Altersvorsorge tun und eine Berufunfähigkeit einfach vernachlässigen.
Jedoch haben Sie nun weniger anrechenbare Sozialabgaben und somit steigt Ihre Steuerlast.

Somit heisst das:
1.
40 000 oder 80 000 Euro im Jahr Ertrag erscheinen erstmal super, je nach aufgewendeter Stunden im Jahr (200 oder 250 und mehr im Monat sind keine Seltenheit) wird es ganz schnell nicht unbedingt prickelnd.

2.
Sie müssen ja erst einmal regelmäßig Jahr für Jahr 40 000 oder 80 000 Euro Ertrag erwirtschaften.  Je nach Ihrem Beruf oder Ihrem Gewerbe sind das auch schon gute Grenzwerte (nur dann bei den Stunden aufpassen).

3.
Sind Sie sicher, dass Sie in den Folgejahren auch wirklich 100 000 und mehr Ertrag im Jahr dauerhaft haben werden?

4.
Und sehen Sie sich um, wieviele Selbstständige einfach nur herumröteln und sich abschaffen. und das bei dem ständig vorhandenen unternehmerischen Risiko.
Was werden Sie anders machen, damit Sie nicht genauso werden, das kann doch nicht Ihr Lebensziel sein.

5.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass Jene die unternehmerisch fit sind die Jahresschwelle von 100 000Euro nachhaltig hinter sich lassen und dabei sogar Ihre Arbeitszeit optimieren.
Jene, und das sind mindestens 90% der Unternehmer, eher mehr, diesen Jahreserträgen nur im Traum hinterherhächeln, unerreichbar und dann mit erheblichem Zeit- und Energieaufwand.

Zumeist wird auch noch der Ehepartner mit 1500 oder mehr Stunden dabei eingesetzt, was den Stundenlohn dann nochmals erheblich drückt.

6.
Konzepte sind eine Lösung, wenn man diese sehr gut aufbaut und dann auch lebt, sich verändert, diese Veränderungen spürt und trägt.
Sie wollen ja eine Zukunftsperspektive, auch für die Zeit nach der Arbeit (also die Rente) die ersprieslich ist.

7
Beachten Sie immer, dass Ihre Arbeitszeit der teuerste Invest ist, den Sie erbringen.
Es ist Ihre Lebenszeit, diese Stunden können Sie nie mehr zurückholen.

Es ist Ihre Gesundheit die sie aufs Spiel setzen, was heisst, Sie nehmen, wenn Sie nicht gut mit Ihrer Arbeitsleistung haushalten, sich einen Kredit auf Ihre Lebensqualität in der Zukunft.

Dieser Zinslast sind Sie sich mit Sicherheit nicht bewusst, und dabei hilft auch keine Insolvenz.
Abegarbeitet und leer, die Familie stark in Mitleidenschaft gezogen, das ist eben nicht oder nur sehr schwer reparierbar.

Bitte sind Sie achtsam und denken Sie von Anfang an an Ihre ENDLICHEN Ressourcen.
Eine gute Planung in jeder Phase Ihres Unternehmens, das ist eine Investition in Ihr Unternehmen und für Ihr Leben.

ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit
und sprechen Sie mit mir

Dieter Fragner
email

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